LOV 3.0 Programm 2025

Zum 3. Mal, vom 24. bis 27. September, holt das Lichtkunstfestival „Light our Vision“ internationale & regionale Lichtkunst in die Stadt Chemnitz. Der Fokus liegt 2025 auf Stadtentwicklung und gesellschaftlichen Wandel. Zentraler Ort ist der Marienplatz – eine bislang ungenutzte Innenstadtfläche.

Von der imposanten Fassade des Hauptbahnhofs bis hin zu überraschenden Inszenierungen am Marienplatz – das Programm vereint innovative Lichtkunst, die Grenzen zwischen Architektur und Kunst auflöst. Besonders hervorzuheben sind die vielfältigen Ansätze, die von abstrakten Projektionen über immersive Klanglandschaften bis hin zu interaktiven Installationen reichen. Freu dich auf vier Abende voller überraschender Eindrücke und kreativer Visionen!

Standorte & Künstler:innen

LOV-Projekt
Partner-Projekt

1. Roter Turm

„Dissolving Boundaries“

 Ein Geflecht aus Erinnerung und Zukunft, in dem die Geste zur Welle wird und das flüssige Element über die Haut der Architektur tanzt. Ein Körper entfaltet sich als treibende Kraft einer größeren Energie: Seine Bewegungen formen einen virtuellen Wasserkörper, der auf der Oberfläche des Bauwerks Gestalt annimmt. Wasser, Sinnbild für Leben, Erinnerung und Wandlung, wird zum Medium, in dem Vergangenheit und Zukunft ineinander strömen. Archaische Tänze finden Resonanz in zeitgenössischen Bewegungen, während die Fassade sich in einen flüssigen Spiegel verwandelt – einen reaktiven Organismus, der auf Bewegung antwortet. Wellen kräuseln sich, brechen und erneuern sich in einem ewigen Zyklus, in dem sich die Erinnerung an Gesten auflöst und unaufhörlich neu geboren wird.

Das Werk erscheint als visuelles Erlebnis und zugleich als Einladung zur Wiederentdeckung der Verbindung mit uralten Kräften und ihrem verwandelnden Potenzial. Wie die Kultur kommt auch das Wasser niemals zur Ruhe: Es verändert Gestalt, durchquert Räume, vermischt sich – und trägt doch stets die Spuren des Vergangenen in sich. Im Tanz mit ihm wird der Mensch Teil einer fließenden Geschichte.

Wer macht‘s? OOOPStudio

OOOPStudio wurde 2010 von Alessandro Grisendi und Marco Noviello gegründet, die die Grenze zwischen natürlicher und digitaler Welt erforschen. Ihre Arbeit dekonstruiert Realität durch das Medium Video und setzt sie neu zusammen, wobei Formen entstehen, die über reine Darstellung hinausgehen. Naturereignisse und menschliche Erfahrungen werden verwandelt, ohne ihre Essenz zu verlieren, während Technologie verborgene Verbindungen zur Wirklichkeit sichtbar macht.

Die Natur erscheint in ihren Werken als konstante Präsenz – nicht als Symbol, sondern als reine Entität, zugleich fragil und kraftvoll. Ihre Arbeiten stellen sie in Dialog mit Zeitgenossenschaft, Technologie und urbanem Raum, ohne Ideologien zu folgen, sondern tief in die menschliche Erfahrung einzutauchen. Kunst, Technologie und menschliche Präsenz verweben sich zu immersiven Erlebnissen, in denen das Publikum Teil der Erzählung wird. Ihre Installationen, Performances und ortsspezifischen Arbeiten waren unter anderem bei der Biennale von Venedig, der Scala in Mailand und der Dutch National Opera & Ballet zu sehen. Jede Arbeit entsteht im Dialog und nutzt Video als Werkzeug, um neue narrative und sinnliche Dimensionen zu erschließen.

2. Stadthallenpark

„For iTernity“

For iTernity ist eine audiovisuelle, interaktive Installation, basierend auf dem berühmten Ballettsolo Der sterbende Schwan. Dieser Schwan ist nun in die virtuelle „Cloud“ hochgeladen, wo er überall zugleich existiert und ewig tanzt. Doch wie alles im Internet benötigt man einen Bildschirm, um ihn zu sehen. Kann man den Tanz des sterbenden Schwans einfangen? Wer versucht, ihm zu folgen, mag vielleicht beginnen, selbst mit ihm zu tanzen…

For iTernity ist vom virtuellen Raum inspiriert. Unsere Daten sind allgegenwärtig im Netz, unsere Profilbilder altern niemals. Vielleicht könnte man sogar sagen, dass wir dadurch unsterblich geworden sind. Und während jeder Einzelne nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit sehen kann, eröffnet sich uns gemeinsam vielleicht ein größeres Bild. Die Musik, die erklingt, ist Mozarts Requiem, gesungen von der kalifornischen YouTube-Vloggerin Trisha Paytas. Trisha ist auf Wikipedia gestorben – und hat darüber gevlogged. Der Komponist Sander van der Schaaf ließ Trisha ihr eigenes Requiem singen.

Wer macht‘s? Katja Heitmann

Katja Heitmann, geboren 1987 in Deutschland, bewegt sich an den Schnittstellen von Theater, bildender Kunst, Performance und Installation. In ihren Arbeiten erforscht sie, was die Menschheit in der heutigen Zeit bewegt. Ihre Performance-Installationen offenbaren auf poetische Weise, dass eine Antwort auf diese Frage vielschichtig und mehrdeutig ist. 2016 wurde Katja, die ihre Wahlheimat in den Niederlanden hat, mit dem Preis des Dutch Dance Festival ausgezeichnet. 2020 erhielt sie die renommierte Gieskes Strijbis Podium-Auszeichnung, den bedeutendsten Preis für darstellende Künste der Niederlande. Katja Heitmann möchte ihr Publikum bewegen. In ihrer Arbeit sucht sie beständig nach Interaktion mit der Gesellschaft, der Stadt und den Menschen.

Der universelle Charakter ihrer Werke erlaubt es jedem, der will, seinen eigenen Zugang zu finden. Sie erschafft einzigartige Performance-Installationen und theatralische Ausstellungen, die ein erstaunlich vielfältiges Publikum ansprechen und es nicht selten zu Tränen rühren.

3. Brückenstraße – Karl-Marx-Monument & Relief 

„DREAMS IN COLOR“

DREAMS IN COLOR ist ein farbgewaltiges, poetisches Projektionsmapping, das das Karl-Marx-Monument als Träumer neu interpretiert. Das Denkmal tritt ein in eine surreale, traumgleiche Welt, in der Erinnerung, Identität und Fantasie sich in rhythmischen Wellen aus Farbe, Klang und Bewegung entfalten. Die Erzählung gliedert sich in symbolische Traumphasen: Das Schweigen des Schlafenden, Das Wiegenlied, Das Treiben, Ausdehnung, Störung, Zusammenbruch, Der Schrei und Der Nachtraum. Jede Phase verwandelt das Monument und die umgebende Wand in spielerische, abstrakte und emotional eindringliche Bilder.

Inspiriert vom industriellen und philosophischen Erbe Chemnitz’ verschmelzen lokale Symbole wie Textilmaschinen mit mutigen, traumhaften Bildwelten. Im Einklang mit dem Thema Light Our Vision wird die Projektion zu einer Metapher des Erwachens: Sie erleuchtet nicht nur das Denkmal, sondern auch die gemeinsamen inneren Welten des Publikums, lädt ein, zu träumen, zu reflektieren und gemeinsam zu imaginieren.

Wer macht‘s? The Fox, The Folks

The Fox, The Folks ist ein Multimedia-Künstlerkollektiv mit Sitz in Bandung, Indonesien. Spezialisiert auf 2D-Erzählkunst, insbesondere handgezeichnete Animationen und Motion Graphics für Projection Mapping, hat ihre Arbeit internationale Anerkennung gefunden und zahlreiche renommierte Auszeichnungen erhalten. Zu den bemerkenswerten Ehrungen zählen der Grand Prize beim Mapping From Home Indonesia 2020, der Grand Prize und der Publikumspreis beim 1Minute Projection Mapping 2021 in Tokio, Japan, der erste Preis bei den Schlosslichtspielen 2022 in Deutschland, der erste Preis beim Lunar Festival of Lights 2024 in Bulgarien sowie der erste Platz beim Genius Loci Weimar 2025 in Deutschland.

Durch die Verwendung leuchtender Farben und verspielter Bildwelten als unverwechselbares Markenzeichen strebt das Team danach, Werke zu schaffen, die für alle zugänglich und genussvoll sind, und die Welt mit authentischer visueller Erzählkunst im Bereich Lichtkunst und Projection Mapping zu inspirieren.

4. Marienplatz* 

CHRONOPORTALE“

URBANSCREEN präsentiert mit den CHRONOPORTALEN eine ortsspezifische Klang- und Bildinstallation für den Marienplatz in Chemnitz. Die Arbeit öffnet einen Raum für Zukunftsvisionen dieses zentralen Stadtraums. Grundlage bilden zwei Säulen: die Stimmen der Bürger:innen, die ihre Wünsche und Ideen für ein lebenswertes Chemnitz teilen, sowie kreative Entwürfe aus einem Architekturwettbewerb von Studierenden. Frei auf dem Platz angeordnete Portale aus Projektionen und Lautsprechern laden zum Entdecken, Hinhören und Verweilen ein. Eine vielschichtige Klangcollage verbindet sich mit zwei Bildwelten: architektonische Zukunftsentwürfe und poetische, KI-generierte Traumlandschaften, inspiriert von den Äußerungen der Stadtgesellschaft. So entsteht ein immersiver Erfahrungsraum, der den Marienplatz temporär in ein inspirierendes Symbol für gemeinsames Stadtdenken und geteilte Visionen verwandelt.

Portal 1: Eingang zu den Visionen
Durch dieses Portal betreten die Besucher:innen den Ort der Visionen von „Light our Vision“.

Portal 2: Künstliche Intelligenz
In diesem Portal erzählt uns die KI mit dem Namen „Aiden“, wie drei berühmte Architekt:innen den Marienplatz umgestalten würden.

Portal 3: Menschen
Verschiedenste Menschen aus Chemnitz erzählen uns ihre Visionen und Wünsche für Chemnitz.

Portal 4: Planer:innen
Die Profis für die Planung urbaner Entwicklung beschreiben ihre Bilder und Konzepte für die Zukunft von Chemnitz.

Portal 5: Kulturschaffende
Kreative und engagierte Menschen haben große Visionen für Chemnitz und seine Menschen. Hier lassen sie uns daran teilhaben.

Portal 6: Kinder
Die Fantasie der Kinder aus Chemnitz kennt keine Grenzen. Dieses Portal versucht ihre Wünsche in einer gewaltigen Bilderflut einzufangen.

Portal 7: Studierende
In Rahmen eines Wettbewerbes haben Studierende ihre Konzepte und Ideen für den Marienplatz ausgearbeitet und visualisiert.

Wer macht‘s? URBANSCREEN

URBANSCREEN ist ein international tätiges Produktionsstudio für Medienkunst mit Sitz in Bremen. Gegründet als Künstlerkollektiv, hat sich das Studio in den vergangenen fünfzehn Jahren zu einer festen Größe in der Umsetzung komplexer Medienprojekte entwickelt – für Museen, Unternehmen und Festivals. Mit seinen Arbeiten hat URBANSCREEN zahlreiche renommierte Preise gewonnen und immer wieder Menschen weltweit im öffentlichen Raum begeistert. Der Design Lions in Cannes in Silber, mehrjähriger Gewinner des Deutschen Lichtdesign-Preises, der Jurypreis beim iMAPP in Bucharest oder auch der European Design Award in Gold sind nur eine kleine Auswahl der Auszeichnungen, die URBANSCREEN in den letzten Jahren erhalten hat. Die Projekte verbinden künstlerische Vision mit technischer Präzision und schaffen Räume, in denen Bild, Licht und Klang zu immersiven Erfahrungen verschmelzen. Das Team vereint Expert:innen aus 3D-Design, Architektur, Kulturwissenschaft, Sound-Design, Medientechnik und Projektmanagement und verwandelt Ideen in visuelle und auditive Erlebnisse. Für die CHRONOPORTALE wirken mit: Daniel Fries, Till Botterweck, Viacheslav Romanov, Vanessa Kinder und Moritz Horn. 

5. Ecke Käthe-Kollwitz-Straße/Karl-Liebknecht-Straße

„Farbdusche zum Wohlfühlen“

Konzentrische Kreise in Regenbogenfarben weisen den Weg. Doch die Regenbogenstehlen sind noch mehr als prächtige Orientierungspunkte. Wer darunter tritt, kann eine Licht-Farbdusche genießen. Kann spüren, wie das auf den Körper strahlende Farbspektrum wirkt. In Farben baden. Unterschiede empfinden. Es hat seine guten Gründe, dass Regenbogenfarben so symbolträchtig sind. Bei den einen stehen sie für Diversität und Toleranz, andere nehmen sie als Zeichen des Friedens. (Text: Oda Gräbner)

Wer macht‘s? Karin Siegemund-Stirn und Markus Stirn

Das Paar sind die Designer, Lichtkünstler und -planer. In ihrer Manufaktur entstehen jährlich neue Lichtkunstideen. Die Lichtkonzepte bereichern Innenstädte und Lichtfestivals. Seit 2014 sind sie für die Planung und Umsetzung des Lichtkunstfestivals KRONACH leuchtet® verantwortlich. Ihre Lightart war unter anderem schon beim 1. Light our Vision 2023, bei Berlin leuchtet, Potsdam leuchtet, Genius Loci Weimar, Blik Blik Pilsen, Essen leuchtet, Schlossgartenfest Erlangen, Das Beste kommt zum Fluss, EGA-Park Erfurt, Park der Gärten,… zu sehen. Ein aktuelles Highlight: ihre Installation „Innehalten“ war am 08.08.2025 Bild des Tages in der Tagesschau.

6. Theaterplatz – Opernhaus

„Mechanical Opera“

Der Mensch hat seit jeher danach gestrebt, sein Leben durch Technologie zu erweitern. Durch Forschung, Studien und unermüdlichen Einsatz entstanden hochentwickelte Androiden, die Kreativität beflügeln, neue Visionen von Musik und Performance zum Leben erwecken und das Dasein auf der Erde verfeinern, erheben und verschönern sollen. Während Technologie bisher vor allem wirtschaftlichen oder militärischen Zwecken diente, wird sie hier als Werkzeug für kulturelles, spirituelles und persönliches Wachstum eingesetzt.

Das Projekt ist das Ergebnis der Leidenschaft des Künstlers, Roboter im Vintage-Stil durch Collagentechnik zu erschaffen, auf der Suche nach einer besseren Zukunft und einem bewussteren Selbst. Mechanical Opera eröffnet einen weiten Blick auf Kultur, Technologie und Spiritualität und reflektiert zugleich die Architektur und das Erbe des Opernhauses – ein imaginärer Raum, in dem Mensch und Maschine, Klang und Vision zu einer poetischen Einheit verschmelzen.

Wer macht‘s? Ari Dykier

Ari Dykier ist ein visuell arbeitender Künstler aus Polen. Nach seinem Studium an der Camerimage Film School begann er seine Karriere als Filmemacher, entdeckte aber früh seine Leidenschaft für Animation und Collagetechnik. Inspiriert von surrealistischen Vorbildern wie Jan Lenica, Bruno Schulz und den Brothers Quay entwickelt er seine eigenen poetischen Bildwelten, die Träume, Erinnerungen und das Unterbewusste erkunden. Seine Arbeiten verbinden Vintage-Illustrationen mit moderner Technik, erschaffen traumhafte 360°-Installationen, Projektionen, AR-Welten und audiovisuelle Live-Performances, die an die Tradition der surrealen Animation und an die Vielfalt der Künste anknüpfen. Dykier war auf zahllosen Festivals weltweit vertreten, darunter das Live Performers Meeting (Kapstadt, Rom, Amsterdam), das Jerusalem Light Festival, Patchlab Kraków, 1Minute Projection Mapping in Tokio, das Dome Under Festival Melbourne und viele weitere. Zahlreiche Auszeichnungen dokumentieren seine internationale Anerkennung, darunter erste Preise bei Art Vision Moskau und Schlosslichtspiele Karlsruhe, Publikumspreise und Finalteilnahmen bei renommierten Mapping-Wettbewerben.

7. Schillerplatz

„DIP“

Zyklische Intervalle aus Licht und Nebel – Ein Tag in 30 Minuten. Das Lichtkunstwerk war bereits bei LOV 2024 zu sehen und wandert in diesem Jahr an einen neuen Standort. Die Installation „DIP“ besteht aus einer leuchtenden Kugel, die von Nebel umhüllt auf dem Wasser liegt. Ihr pulsierendes Licht zeichnet in Intervallen den Zyklus der Sonne nach und lässt Bilder entstehen von Vergänglichkeit und Wiederkehr. DIP ist eine atmosphärische Intervention im städtischen Raum, die dieses alltägliche Naturschauspiel in den Mittelpunkt unserer Wahrnehmung rückt.

Wer macht‘s? Jonas Vogt

Jonas Vogt ist ein in Berlin ansässiger Set- und Lighting Designer, dessen Arbeit Theater, Installation und Spatial Design umfasst. Seine Bühnenproduktionen waren unter anderem am Bayerischen Staatsschauspiel, am Berliner Ensemble und bei Factory International in Manchester zu sehen. Für Institutionen wie die Villa Stuck in München entwickelte er site-specific Performances und Installationen. Zudem entwirft er regelmäßig Runway-Shows für die Berlin Fashion Week.

8. Schillerplatz – Bäume

„Unstable Fractal Orbs“

Ein digitales Relikt einer versunkenen Zivilisation, geboren aus unendlicher Geometrie – dort, wo uralte Fundamente auf algorithmische Synthese treffen. Algorithmen erzeugen stetig wandelnde Formen, die in Resonanz mit den Strukturen der Natur schwingen. Unstable Fractal Orbs erforscht die Schnittstelle von fraktaler Geometrie und Baugeschichte, indem Projektionen auf Blätter fallen: Artefakte, die inmitten der Natur schweben. Inspiriert von den Schöpfungen der Maya wie von rätselhaften Himmelserscheinungen, entfalten sich dort rekursive Muster, die an prä-hispanische Architektur erinnern. Diese digitalen Gebilde verändern sich, ohne ihre Symmetrie zu verlieren, und spiegeln so antike Bautechniken. Das Werk entspringt der Neugier auf verborgene Strukturen und verbindet kulturelles Erbe mit digitaler Bildwelt. Es zeigt, wie mathematische Konzepte der Vergangenheit den Grundstein für eine neue Ära legen – und im digitalen Raum fortleben.

Wer macht‘s? Rodrigo Guzman Cazares (aka ABDX)

Geboren 1980 in Mexiko-Stadt, lebt und arbeitet Rodrigo Guzman Cazares heute in Europa. Der mexikanische Komponist elektronischer Musik und visuelle Künstler Rodrigo Guzman, bekannt als ABDX, erforscht in seinen Arbeiten die Essenz der Zeit – und übersetzt dieses zentrale Motiv in Klang- und Bildwelten. Seit 2005 entwickelt er neben langfristigen Projekten Live-Performances, ortsspezifische Interventionen, Installationen und Workshops. Seine künstlerische Praxis reicht von Sound-Skulpturen und audiovisuellen Performances über generatives, interaktives Design bis hin zu Datenvisualisierungen und KI-gestützter Animation. So entsteht ein Werk, das die Grenzen zwischen Musik, Kunst und Technologie immer wieder neu definiert.

Seine Arbeiten wurden weltweit gezeigt, unter anderem in Mexiko, Italien, Griechenland, Litauen, den Niederlanden, England, Belgien, Polen, Brasilien und Deutschland. ABDX hat seine Performances bereits auf internationalen Events wie LPM, Insanitus, Resonate, Rave Rebels, Ozora, DAAD, Filux, Athens Video Art Festival, FIMA, Kanal 103, Festival Ciclo Mexico präsentiert. Seine Stimme als Künstler ist in der globalen experimentellen Szene etabliert.

9. Schillerplatz – Ecke Karl-Liebknecht-Straße/Georgstraße

Leichtigkeit ist Trumpf! Der Selfiepoint

Wie schön ist es, spielerisch durchs Leben zu gehen. Das ist nicht immer einfach. Umso wichtiger ist es, sich ganz bewusst Auszeiten vom Alltag zu nehmen. Sorgen einfach mal beiseiteschieben. Etwas Schönes genießen, wie z.B. den Anblick des faszinierenden Lichtspiels… Vielleicht bringt auch diese Gewissheit etwas Leichtigkeit ins Spiel: Weil die Karten im Leben immer neu gemischt werden, bleibt nichts auf Dauer, auch nicht das Schwere. Also einmal mischen und neu geben, bitte! (Text: Oda Gräbner)

Wer macht‘s? Karin Siegemund-Stirn und Markus Stirn

Das Paar sind die Designer, Lichtkünstler und -planer. In ihrer Manufaktur entstehen jährlich neue Lichtkunstideen. Die Lichtkonzepte bereichern Innenstädte und Lichtfestivals. Seit 2014 sind sie für die Planung und Umsetzung des Lichtkunstfestivals KRONACH leuchtet® verantwortlich. Ihre Lightart war unter anderem schon beim 1. Light our Vision 2023, bei Berlin leuchtet, Potsdam leuchtet, Genius Loci Weimar, Blik Blik Pilsen, Essen leuchtet, Schlossgartenfest Erlangen, Das Beste kommt zum Fluss, EGA-Park Erfurt, Park der Gärten,… zu sehen. Ein aktuelles Highlight: ihre Installation „Innehalten“ war am 08.08.2025 Bild des Tages in der Tagesschau.

10. Aktienspinnerei – Teile der Fassade

„Engines of Light“

Willkommen zu einer immersiven Lichtreise, die die Fassade in eine lebendige Leinwand aus Geschichte, Industriekultur und Vision verwandelt. Zu Beginn zeichnen Strahlen die Anfänge in den Himmel – jener Augenblick, in dem Ideen geboren werden, noch ehe der erste Stein gesetzt ist. Dann öffnet sich ein symbolischer Vorhang der Zeit und enthüllt Kapitel der industriellen Blüte von Chemnitz: Werkhallen, die in Funken aufglühen, Zahnräder, die sich drehen, Stahl, der zu Leben erwacht. In eindrucksvollen Bildern erscheinen Persönlichkeiten und Symbole dieser Epoche – als Verkörperung von Erfindergeist, Tatkraft und Aufbruch. Züge, Maschinen und Produktionsstätten erzählen von einer Stadt, die mit ihrer Industriekultur einst Weltruf erlangte und deren Spuren bis heute sichtbar sind. Am Ende verdichten sich die Szenen zu einem Panorama, das Vergangenheit und Zukunft verbindet: Chemnitz als Stadt, die nicht nur Maschinen schuf, sondern Ideen, Innovationen und bleibende Verbindungen über Zeit und Raum hinweg.

Wer macht‘s? Magical Theatre 

Magical Theatre aus New Delhi ist eine kreative Kraftquelle, die Räume, Ideen und Emotionen in unvergessliche Erlebnisse verwandelt. Mit der einzigartigen Verbindung aus Erzählkunst, Technologie und künstlerischer Gestaltung werden immersive Welten erschaffen, die das Publikum fesseln und Staunen entfachen. Von monumentalen Klang- und Lichtspektakeln an historischen Orten bis hin zu intimen Kulturinszenierungen in zeitgenössischen Räumen entwirft und realisiert Magical Theatre Projekte, die Generationen verbinden. Das Repertoire umfasst Projection Mapping, interaktive Installationen, Theaterproduktionen und kuratierte Kulturveranstaltungen – stets getragen von Respekt für Erbe, Gemeinschaft und Innovation.

Für das Team aus Visionär:innen, Designer:innen, Künstler:innen und Technolog:innen ist jedes Projekt eine Bühne, jeder Mensch im Publikum Teil der Erzählung. Die Arbeit zeichnet sich aus durch präzise Recherche, nahtlose Umsetzung und ein Gespür für das Außergewöhnliche. Ob Geschichten zum Leben erweckt, zeitgenössische Narrative gestaltet oder weltweite Begegnungen geschaffen werden – Magical Theatre kreiert Erlebnisse, die im Herzen bleiben, lange nachdem das Licht erloschen ist.

Walking Act

„Herz an Herz“

Mit Herzblut und Leidenschaft. Diese Inszenierung lässt alle Herzen höherschlagen. Vor allem bei Nacht ist die Faszination gewiss, der Kitsch siegt. Stolz schlägt der Pfau sein Rad. Stolz schreitet er voran. Eine Explosion von Farben. Eine eindrucksvolle bunte und bunt beleuchtete Figur. Oh, da kommt er ja!

Wer macht‘s? Oakleaf

OAKLEAF Streetshow hat sich über die Jahre zu einem vielseitigen Kollektiv entwickelt, das weit über klassische Straßenkunst hinausgeht. Aus der ursprünglichen Company ging the cubes hervor, ein Kernteam von fünf interdisziplinären Künstler:innen, das sich auf die Konzeption und Umsetzung komplexer Kommunikationsprojekte spezialisiert. Performance, Interaktionskunst, Soziokultur, Multimedia, Technik und Wissenschaft verschmelzen hier zu einer künstlerischen Sprache, die Grenzen zwischen Künstler:in und Publikum bewusst aufhebt. Im Zentrum der Arbeit stehen Begegnungs- und Kommunikationsräume, die gesellschaftsrelevante Themen im öffentlichen Raum verhandelbar machen. Ihre intermedialen Inszenierungen verbinden zeitgenössische Medien mit sinnlich-analogen Techniken, lassen Raum für Improvisation und spielerische Interaktion.

OAKLEAF ist regelmäßig auf bedeutenden Festivals in Europa präsent – von Paraden und Walkacts über bunte Shows wie The Eccentrics bis hin zu Stelzenkunst beim Bremer Karneval. Mit spezialisierten Projekten wie Cubes of Communication zeigt die Gruppe ihre kontinuierliche Weiterentwicklung: vom Straßen-Show-Ensemble zu einem innovativen Kollektiv, das Kunstformen und gesellschaftliche Fragestellungen miteinander verknüpft.

Brühl – Lichterlabyrinth (nur am 26.9., 17 – 23 Uhr)

„Lichterlabyrinth – als Mahnung und zur Hoffnung“

…ein Weg, von Kerzenlicht erhellt, in Stille und mit Musik gemeinsam für Frieden und Achtsamkeit in den Beziehungen zwischen den Menschen und gegenüber der Natur.

Das Licht als Symbol des Lebens und einer friedlichen Lebensorientierung ist die tragende Wesenskraft des Lichterlabyrinths. Über 4.000 Teelichter in sandgefüllten Papiertüten formen sich zu einem Weg, auf denen die Gäste vom Äußeren ins Innere wandeln können und zurückkehren – konzentriert, gestärkt, vielleicht verwandelt. Dies geschieht still oder leise zu handgespielter und selbst gesungener Musik des Ensembles der „100Mozartkinder“ und ihrer Mentor:innen. Mit dabei sind ihre tschechischen Freunde der Jugendkunstschule ZUŠ in Chomutov, Tuya Klangwerk, Stefan Weyh und Kelvin Kalvus. Auch die zauberhaften Stelzenläufer von Las Fuegas werden zu Gast sein.

Das Lichterlabyrinth entsteht nur, wenn sich viele Menschen miteinander engagieren. Deshalb sind alle von Herzen zu diesem besonderen Erleben und zum gestaltenden Miteinander eingeladen:

– 17.00 Uhr Gemeinsamer Aufbau des Lichterlabyrinths

– 19.00 Uhr Entzünden der Teelichte

– 19.30 Uhr Start in das Lichterlabyrinth mit Tuya-Klangwerk

– 20:00 Uhr Stefan Weyh und Kelvin Kalvus

– 20.30 Uhr Ensemble „100Mozartkinder und ihre tschechischen Freunde der Jugendkunstschule ZUŠ in Chomutov

– 21:30 Uhr Tuya Klangwerk und Tanz

– 22.00 Uhr Stefan Weyh und Kelvin Kalvus

– 22.30 Uhr Alle MusikerInnen – Performance mit Tanz

– 23:00 Uhr Gemeinschaftlicher Abbau des Lichterlabyrinths

Eintritt frei, Spenden erbeten

Wer macht‘s? Sächsische Mozart-Gesellschaft e. V.

Das Lichterlabyrinth ist eine künstlerische Begegnung von Licht, Raum und Inspiration – präsentiert von der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. und der Veranstaltungsagentur MIDEA GmbH als Beitrag zum Lichtkunstfestival Light our Vision 2025. Unterstützt durch die Stadt Chemnitz aus Mitteln des Jugendkulturfonds, entführt das Lichterlabyrinth in ein faszinierendes Zusammenspiel von Farben, Formen und Atmosphäre. Es ist Teil des Projektes „Mit vielfältigen Wurzeln die Zukunft gestalten | S rozmanitými kořeny tvořit budoucnost“, das im Rahmen der deutsch-tschechischen Kooperation des Lead-Partners Sächsischer Musikrat e.V. mit den Partnern Sächsische Mozart-Gesellschaft e.V. und Základní umělecká škola T. G. Masaryka Chomutov im Programm Interreg Sachsen – Tschechien 2021–2027 realisiert wird. Besonderer Dank gilt zudem der Kreativachse Chemnitz für ihre wertvolle Unterstützung.

Platz am Karl-Marx-Kopf – Platzvisionen (nur am 27.9., 14 – 19 Uhr)

„Platzvisionen – Mach’s zu deinem Platz“

Das ist der Höhepunkt des Beteiligungsformats: drei Säulen, ein Ziel – öffentliche Räume neu denken und gemeinsam gestalten.

Platzgeschichten:
Erzählungen, Erinnerungen und Entdeckungen – Chemnitzer:innen teilen ihre Geschichten zu Orten im Wandel. Vergangenheit trifft Zukunft! Mit der App Chemnitz.ZeitWeise lassen sich verschwundene Gebäude digital erleben und die Geschichten generationenübergreifend teilen.

Platzvisionen:
Landschaftsarchitekt:innen und Bürger:innen entwickeln kreative Ideen für übersehene Plätze. Aktionen, Umfragen und Mitmach-Events bringen Visionen in Bewegung.

Platzgestaltung:
Ideen werden konkret. Das Areal zwischen Brückenstraße und Kunstsammlungen rückt in den Fokus. Ein Architekturwettbewerb für Studierende liefert frische Impulse für die Innenstadt. Jeder kann aus den Entwürfen seinen Favoriten wählen – der Publikumsliebling wird prämiert.

Am 27. September kann Chemnitz seine Plätze und Stadträume neu entdecken und die Ideen gemeinsam feiern. Ein buntes Rahmenprogramm lädt alle zum Mitmachen ein!

 Wer macht’s? Baukultur für Chemnitz e.V.

Die Initiator:innen:

  • Andrea Alter, Dipl.-Ing., freie Landschaftsarchitektin in Chemnitz, planA Andrea Alter Landschaftsarchitektin, Mitglied Arbeitskreis Kulturhauptstadt 2025 und Baukultur für Chemnitz e.V.
  • Hedda Schork, Dipl.-Ing., Landschaftsarchitektin, Büro ibb – Ingenieurbüro Bauwesen Chemnitz GmbH, Mitglied Arbeitskreis Kulturhauptstadt 2025
  • Mario Friedrich, Dipl.-Ing., freier Architekt BDA in Chemnitz, Büro fried.A – Büro für Architektur, Mitglied Arbeitskreis Kulturhauptstadt 2025 und „Freunde des smac e.V.“
  • Christina Michel, Magister, Archäologin, Kuratorin Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz, Vorstand „Freunde des smac e.V.“

Die Platzvision(en) in Chemnitz zeigen, wie gemeinschaftliches Engagement und kreative Ideen öffentliche Räume neu beleben können. Sie fördern Aufenthaltsqualität, stärken das Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation der Bürger:innen mit ihrer Stadt.

Plätze sind mehr als Orte – sie sind Erlebnisse. Sie geben der Stadt Charakter, bieten Menschen Raum zur Entfaltung und verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Eine gute Platzgestaltung ist kein Luxus, sondern eine Investition in Lebensqualität, Gemeinschaft und Stadtidentität.

Geplanter Programmablauf täglich von 19.30 – 23 Uhr, Dauer der Shows jeweils 5 – 10 min, dazwischen 15 min Pause

*Hinweis: Am Marienplatz gibt es besonders viel zu entdecken: Gleich mehrere Installationen warten hier auf die Besucher:innen. Insgesamt bilden „Sieben Portale der Stadtentwicklung“ den Höhepunkt des Festivals. Für diesen zentralen Ort sollten Sie daher mindestens 1 h einplanen.

LOV Archiv

Programm 2024

Die 2. Ausgabe des Lichtkunstfestivals „Light our Vision“ in Chemnitz fand vom 25. bis 28. September 2024 statt.

Zum Rückblick 2024

Programm 2023

Die Premiere des 1. Lichtkunstfestivals „Light our Vision“ in Chemnitz fand vom 21. bis 23. September 2023 statt.

Zum Rückblick 2023

Wir beleuchten verborgene Potenziale und beleben unsere Innenstadt!​